Virtuelle Realität kann definiert werden als die Darstellung der Realität und gleichzeitig die Wahrnehmung der Realität mit physikalischen Eigenschaften, die in Echtzeit innerhalb einer computergenerierten interaktiven virtuellen Umgebung berechnet werden. Insbesondere ist es wichtig, ein Gefühl des vollständigen Eintauchens zu erzeugen. Im Bauwesen wird die Virtuelle Realität in den Bereichen Digital Engineering, rechnergestützte Steuerung und visuelle Analyse eingesetzt.
Im Virtual-Reality-Labor des Lehrstuhls für Informatik im Bauwesen steht für die stereoskopische Darstellung eine sogenannte VR-Wand zur Verfügung. 3D-Modelle und Bilder mit Tiefeninformationen können in einer Auflösung von 2560x1600 Pixeln auf einem Bildschirm von 3,5 x 2,2 Metern betrachtet werden. Zum Einsatz kommen vier Projektoren, die vier überlappende Bildbereiche auf eine spezielle Leinwand projizieren. Die stereoskopische Darstellung basiert auf einer aktiven Shutter-Brille, bei der für jedes Auge des Betrachters abwechselnd ein Bild mit einer Bildwiederholrate von 60 Hz angezeigt wird. Für die Interaktion mit der virtuellen Welt wird ein Flystick in Kombination mit einem optischen Tracking-System verwendet, bei dem Infrarotkameras permanent die Position des Flysticks durch Markierungen auf dem Flystick überwachen, so dass sich der Benutzer frei im Raum bewegen kann. Optische Trackingsysteme können auch für die Erfassung von Werkzeugen und ganzen Menschmodellen verwendet werden, um diese in Echtzeit zu manipulieren.